Linksfraktion fordert Solardachpflicht für Parkplätze

Michael Neuhaus

Nur erneuerbare Energien sind langfristig auch bezahlbare Energien. Das hat die Energiekrise in den letzten Monaten deutlich gezeigt. Dennoch geht der Ausbau in Deutschland nicht schnell genug voran. Grund dafür sind neben langwierigen Genehmigungsverfahren auch Nutzungskonkurrenzen, wie Debatten um Solaranlagen auf Ackerflächen Das zeigt ganz konkret das Beispiel der Deponie Seehausen.

Durch die Nutzung bereits in Anspruch genommener Flächen für mehrere Zwecke können solche Konkurrenzen zumindest reduziert werden. Ein erhebliches Potenzial haben dabei Parkplätze. Mit einem entsprechenden Stadtratsantrag (https://gleft.de/56K) will die Fraktion DIE LINKE nun eine Solardachpflicht für Parkplätze ab 20 Stellplätzen einführen.

Michael Neuhaus, Umweltpolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt: „Während in anderen Bundesländern längst eine Solardachpflicht für Neubauten, bestehende Gebäude und oft sogar Parkplätze gilt, konnte sich die sächsische Staatsregierung im 2021 beschlossenen Energie-und Klimaprogramm gerade einmal dazu durchringen, eine solche zu prüfen. Seitdem ist nichts passiert. Wir sagen: Wenn in Dresden gepennt wird, muss Leipzig eben vorangehen.

Auch wenn die Stadt Leipzig keine allgemeine Solardachpflicht einführen kann, kann sie doch zumindest eine solche verhängen für große Parkplätze, wie beispielsweise Supermarkt-Parkplätze. Die Instrumente dafür sind vorhanden: Mit der sogenannten Stellplatzsatzung bestimmt die Stadt schon jetzt, wie Parkplätze auszusehen haben. Wenn das Pflanzen eines hochstämmigen Laubbaums ‚je vier Stellplätze‘ festgelegt werden kann, warum dann nicht auch die Überdachung mit Photovoltaik-Anlagen?

Das Potenzial von Parkplätzen ist beträchtlich: Die Akzeptanz, bereits zubetonierte Flächen für die Erzeugung erneuerbarer Energien zu nutzen, ist größer, als für die Inanspruchnahme bislang ungenutzter Flächen. Die erzeugte Energie kann eingespeist, aber auch direkt vor Ort für das günstige Laden von Elektroautos genutzt werden. Davon profitieren auch Autofahrerinnen und Autofahrer.“