Leipzig bekommt eine Grünsatzung - ein Meilenstein!

Michael Neuhaus

Was lange währt, wird endlich gut! Nach mehr als anderthalb Jahren hat der Stadtrat am 10. November unserem Antrag „Artenschutz in die Stadtentwicklung - Für eine Leipziger Grünsatzung“ zugestimmt. Damit stellt die Stadt eine Satzung auf, welche die Begrünung von Neubauten zur Pflicht erklärt.

Dazu erklärt Michael Neuhaus, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Leipziger Stadtrat:

„Im Jahr 2019 gab es in Leipzig ca. 4600 unbebaute Flurstücke mit einer Gesamtfläche von ungefähr 266 Hektar. Diese können nach §34 sächsischer Bauordnung innerhalb kürzester Zeit bebaut werden. Doch obwohl Eigentum laut Grundgesetz verpflichtet, konnte die Stadt privaten Bauherren bei diesen ‚kleinen Baumaßnahmen‘ bisher kaum Vorschriften zu Arten- und Klimaschutz machen, um den Folgen nicht-nachhaltiger Stadtentwicklung vorzubeugen.

Dabei werden Lebensräume von Tieren und Pflanzen durch unökologisches Bauen zerstört. Die Verdichtung der Stadt ohne grünen Ausgleich hat massiven Einfluss auf das Stadtklima. Dadurch wird die Stadt im Sommer nicht nur in einen Backofen verwandelt; auch die Luftqualität sinkt. Wir alle zahlen dafür die Rechnung, während die Investoren die Profite einstreichen.“

Damit ist jetzt Schluss. Was der Stadtrat nun beschlossen hat, ist nicht weniger als eine kleine Revolution. Dass es sich hierbei um ein Novum für die Stadtentwicklung handelt, zeigt sich auch darin, dass die Verwaltung die Aufstellung einer solchen noch vor einem Jahr für rechtswidrig hielt. Nach intensiven Gesprächen und erneuter rechtlicher Prüfung gibt es grünes Licht. Damit sind alle Bauherren verpflichtet, Dach- und Fassadenbegrünung vorzunehmen, Bäume anzupflanzen und unbebaute Flächen zu begrünen.

Wir machen ökologisches Bauen zum Standard und kommen so dem Ziel „Leipzig wächst nachhaltig“ einen großen Schritt näher!