Keine Cancel Culture für Leipzigs Kultur!
Dieser Tage haben alle Fraktionen des Leipziger Stadtrates ihre Anträge zur Planung des städtischen Doppelhaushalts für die Jahre 2025 und 2026 eingereicht. Dabei sind verschiedene Ansätze ersichtlich – während die einen auf gezielte Investitionen setzen, haben andere den Rotstift angesetzt.
Dazu erklärt Mandy Gehrt, Sprecherin für Kultur der Fraktion Die Linke im Stadtrat zu Leipzig: „Es ist mehr als auffällig, dass die Fraktionen CDU und BSW großes Potenzial für Einsparungen im Bereich Freie Kultur sehen. Nicht nur sollen die Fördermittel gekürzt werden. Das BSW geht außerdem explizit an die Förderung von Conne Island, Werk 2 und naTo.
Wir als Linke stehen zu den drei Kultureinrichtungen, denn sie sind nicht nur kulturelle, sondern auch soziale Ankerpunkte unserer Stadt. Alle drei überzeugen mit einem vielseitigen Kulturangebot, generationsübergreifenden Projekten und ihrer kontinuierlichen Arbeit im Bereich Demokratieförderung. Sie sind außerdem Zeugnisse zivilgesellschaftlichen Engagements, da es Bürger*innen dieser Stadt waren, die Anfang der 90erJahre aus eigener Kraft und mit erheblichem ehrenamtlichen Engagement für den Erhalt der Gebäude und deren Entwicklung als Kulturzentren gekämpft haben. Damit haben sie entscheidend dazu beigetragen, den Ruf Leipzigs als attraktive Kulturstadt aufzubauen.
Wer diese Geschichte missachtet und denkt, man könne drei große Kulturinstitutionen im Leipziger Süden streichen, handelt nicht im Sinne der Bürger*innen unserer Stadt. Die Anträge von CDU und BSW legen vielmehr deren politische Agenda offen, denn sie wollen sich offenbar damit engagierter und kritischer Stimmen entledigen. Aber gerade wer die Praxis der Cancel Culture anprangert, sollte doch ein Interesse daran haben, Kommunikationsräume für den Diskurs offenzuhalten.
Unsere Fraktion schätzt die Arbeit der drei Kultureinrichtungen und sprechen uns klar für deren Förderung aus.“