Jetzt die Chance nutzen, um die Betreuungsqualität in sächsischen Kita zu verbessern!
Am 20. September 2024, dem Weltkindertag, findet in Leipzig ein Kita-Aktionstag statt. Unter dem Motto „ALARMSTUFE ROT! Kitas retten – Personalabbau stoppen“ ruft ein Bündnis von 20 Organisationen dazu auf, auf die Straße zu gehen. Auch am 26. September, dem Tag der letzten Sitzung des aktuellen Sächsischen Landtages, soll in Dresden mit der Forderung nach einem Kita-Moratorium und der Verbesserung des Betreuungsschlüssels protestiert werden (https://gleft.de/5LO).
Dazu erklärt Juliane Nagel, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Stadtrat zu Leipzig: „Es ist nichts Neues, dass die Lage in den Kindertagesstätten ernst ist: Der sächsische Personalschlüssel ist einer der bundesweit schlechtesten, die Erzieherinnen und Erzieher sind akut überlastet, der Krankenstand ist hoch, wodurch die Betreuungsqualität leidet. Das CDU-geführte Kultusministerium hat in den letzten Jahren fast nichts unternommen, um diesen Zustand zu beenden.
Aufgrund der sinkenden Kinderzahlen – 2023 fiel die Geburtenzahl in Leipzig unter 5000 Neugeborene (in 2022 waren es noch 5862 und im Jahr davor 6252 gewesen) – öffnet sich allerdings jetzt ein Fenster, um den Betreuungsschlüssel zu verbessern und die Lage in den Kita durch niedrigere Belegungen zu entspannen. Die sogenannte „demografische Rendite“, sprich, das Halten des pädagogischen Personals in den Kita und der weitgehende Verzicht auf Kita-Schließungen kann aber nur gelingen, wenn nicht die Eltern und Kommunen die Zeche zahlen müssen. Wir dürfen jetzt nicht den Fehler begehen, Kita zu schließen oder Personal zu entlassen, welches in ein paar Jahren wieder benötigt wird.
Als Linke unterstützen wir darum die Forderung nach einem Kita-Moratorium und der Verbesserung des Betreuungsschlüssels durch Beibehaltung des Landes-Kita-Zuschusses und haben dazu im Landtag einen eigenen Antrag gestellt. Nun haben auch die Regierungsfraktionen reagiert.
Auch auf unsere Initiative hin hat sich der Stadtrat bereits intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und unter anderem den Antrag „Sinkende Kinderzahlen nutzen: Personal in den Kindertagesstätten entlasten, Betreuungsqualität verbessern, Inklusive Kindertagesbetreuung fortentwickeln“ (https://gleft.de/5LN) beschlossen.
Doch ohne die Zusicherungen des Landes, kann auch unsere Stadt nicht handeln: Es braucht jetzt verbindliche Finanzierungszusagen, dafür gehen auch wir am 20.9. auf die Straße!
Juliane Nagel,
Sprecherin für Kinder und Jugend