Geflüchtete aus der Ukraine sollten nicht von ihren Haustieren getrennt werden!

Thomas Kumbernuß

Viele Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, haben unter schwierigen Bedingungen ihre Haustiere mit in eine ungewisse Zukunft gebracht. Etliche Tiere müssen nach der Ankunft in eine dreiwöchige Quarantäne, um auszuschließen, dass sie die Tollwut einschleppen. In den Erstaufnahmeeinrichtungen der Landesdirektion Sachsen ist die Unterbringung von Haustieren nicht erlaubt.

Die Tiere aber brauchen ebenso „ein Dach über dem Kopf“. Aktuell kümmert sich der Tierschutzverein Leipzig um zahlreiche Hunde, Katzen und einige Kleintiere. Aber auch private Tierarztpraxen und Ehrenamtliche engagieren sich mit eigenen Mitteln. Der Verein schlug in den vergangenen Tagen Alarm, die Kapazitäten in Leipzig seien vollständig ausgelastet. Auch menschlich verlangt die Versorgung der Vierbeiner den Helfenden viel ab. Die Tiere werden teils tageweise in Pflegestellen untergebracht, um es ihren Besitzer:innen zu ermöglichen, für eine Nacht Ruhe in der Erstaufnahmeeinrichtung zu finden.

Thomas Kumbernuß, Mitglied im Tierschutzbeirat, erklärt: „Für viele der Geflüchteten sind ihre Haustiere nach tage- und wochenlanger Flucht eine der letzten Verbindungen in ihre verlassene Heimat. Durch die Trennung von ihren Tieren steigert sich die psychische Belastung der Menschen zusätzlich. Und auch für die Tiere bedeutet die Situation ein hohes Maß an Stress.

Die Stadt Leipzig muss hier dringend handeln und Unterstützung liefern für anfallende Kosten von Futter und der veterinärmedizinische Versorgung im Tierheim Leipzig. Die Vereine und ehrenamtlichen Helfer:innen müssen entlastet und nicht zuletzt die geflüchteten Personen mit ihren Haustieren zusammen untergebracht werden.


Unsere Fraktion hat eine Anfrage formuliert, um Hilfsangebote im Rahmen aller Möglichkeiten entwickeln zu können. Wie viele Tiere sind schätzungsweise mit aus der Ukraine geflüchteten Personen nach Leipzig gekommen? Wie ist der Verfahrensablauf bei der Ankunft von Tieren? Wer sind die Ansprechpartner:innen und wie können diese unterstützt werden? Welche Unterstützung kann die Stadt geben und inwieweit ist eine Beteiligung des Landes Sachsen zu erwarten?

Die Antworten der Verwaltung erwarten wir am kommenden Dienstag zur Ratsversammlung.