Eventräume und stadträumliche Sichtachsen sind wichtig für Leipzigs Attraktivität

Siegfried Schlegel

Zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „Völkerschlachtpanorama auf der Alten Messe ermöglichen“ hat Stadtrat Siegfried Schlegel einen Änderungsantrag  eingebracht.

Da auch Schlegel einen Standort auf dem Areal der Alten Messe für denkbar hält, sollen die Stadtverwaltung und die für die Entwicklung und Vermarktung der Alten Messe zuständige LEVG GmbH & Co KG bei Vorhandensein eines privaten Investors die Bereitstellung eines Grundstücks zur Verpachtung zu  marktüblichen Konditionen prüfen.
Dieser Standort  soll aber außerhalb der durch Ratsbeschluss festgesetzten und im Rahmen eines städtebaulichen Gutachterverfahrens definierten Event- und Sichtachse  Straße des 18. Oktober und anderer im Rahmenplan bestimmter Freiräume sein. Der im Antrag der Grünen vorgeschlagene Standort liegt innerhalb der Eventachse Straße des 18. Oktober. Die Grenzen wurden mit der Denkmalpflege abgestimmt und sind Bestandteil eines städtebaulichen Gutachterverfahrens, einschließlich der neu zu bauenden Fußgängerbrücke zwischen Alter Messe und Wilhelm-Külz-Park mit nicht verbauter Sicht auf das Völkerschlachtdenkmal. Der sogenannte Messebalkon innerhalb der gewundenen Rampen ist weiterhin für Veranstaltungsnutzungen vorgesehen. Bei der Achse der Straße des 18. Oktober handelt es sich um eine der wichtigsten städtebaulichen Sichtachsen in Leipzig, die vom Neuen Rathaus über den Turm des ehemaligen Sowjetischen  Pavillons bis zum Völkerschlachtdenkmal reicht und die zu keinem Zeitpunkt zugebaut war. Ausgewiesene und bereits gestaltete oder zur Gestaltung vorgesehene Freiräume und Sichtachsen sollten nicht - auch nicht temporär - zugebaut werden.
Die Völkerschlacht hat außerhalb des heutigen Stadtzentrums und damaligen Territoriums der Stadt Leipzig an zahlreichen Orten des heutigen Stadtgebietes und des Umlandes  stattgefunden. Daran wird auch an diesen Orten in vielfältiger Form seit über 100 Jahren durch Denkmale oder Erhalt von bereits damals existierenden Gebäuden  bzw. durch Veranstaltungen authentisch erinnert. Somit kommen mehrere Standorte auch für ein Panometer in Betracht.
Schlegel gibt zu bedenken, dass es sich beim Panometer um eine rein privatwirtschaftliche Initiative handelt und deshalb auch betriebswirtschaftlich eine klare Trennung zwischen finanziellem Engagement von privaten Investoren und Betreibern auf der einen und der Stadt auf der anderen Seite erfolgen muss.