Energiesparen muss nachvollziehbar sein und darf niemanden überfordern! - Maßnahmenplan der Stadt Leipzig zu Energieeinsparungen muss alle Sektoren der Gesellschaft umfassen

Michael Neuhaus

Der Leipziger Oberbürgermeister hat am Mittwoch der Presse einen Plan mit vier Szenarien zum Energiesparen vorgestellt und plant oder prüft weitere Maßnahmen in den verschiedenen Bereichen der Verwaltung, kommunalen Gebäuden, Sport- und Freizeiteinrichtungen, Schulen und Kitas.

Dazu erklärt Stadtrat Michael Neuhaus, Sprecher für Umwelt: „Es ist nachvollziehbar, dass nach EU und Bund nun auch die Stadt Leipzig mit Blick auf steigende Energiepreise und eine mögliche Verknappung von Gas im Herbst einen Plan aufstellt, wie alle Bereiche der Stadtverwaltung und auch der Stadtgesellschaft gleichermaßen beitragen können, um einen Anteil von etwa 15 % Energie einzusparen. Dabei sind allerdings Augenmaß und Prioritätensetzung angezeigt, um die Stadtgesellschaft insgesamt zur Einsparung zu motivieren. Es gilt zuerst Maßnahmen umzusetzen, die das Alltagsleben der Menschen am wenigsten einschränken. Der freiwillige Schritt des Oberbürgermeisters, Effekt-Beleuchtungen wie am Völkerschlachtdenkmal oder am Turm des Rathauses abzuschalten ist richtig.  Es ist jedoch schwer zu vermitteln, dass Amateursportlerinnen und -sportler kalt duschen müssen, während noch immer mit Gasbrennern Gehwege unkrautfrei gehalten werden und im Herbst die Gas-Heizpilze die Freisitze wohlig warm brennen.

Angesichts steigender Energiepreise stellen sich auch die Unternehmen der Privatwirtschaft auf Energiesparen ein. Der Maßnahmenplan der Stadt lässt diese bisher außer Acht und konzentriert sich alleine auf die kommunalen Gebäude. Dabei ist auch das Einsparpotenzial im privaten Sektor groß, und der negative Einfluss sparender Maßnahmen auf die Menschen oft gering. Niemandem würde der Verzicht auf Leuchtreklame schaden.

Auch wenn die Maßnahmen privater Unternehmen nicht in Hoheit der Stadtverwaltung liegen, sollte die Stadt mit den Unternehmen im Gespräch bleiben, ihren Beitrag zum Energiesparen zu leisten.

Die kommenden Monate, insbesondere in Herbst und Winter werden wir nur dann gut durchstehen, wenn diese Kraftanstrengung für die Verwaltung, die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger eine gemeinsame wird.“

 

Michael Neuhaus

Sprecher für Umwelt