Der agra-Park braucht eine Perspektive

Wolfgang Denecke

Der agra-Park hat einen festen Platz im Heimatbewusstsein der Menschen der Region und ist ein touristischer Anziehungspunkt. Er ist ein unverzichtbares Bindeglied zwischen Leipzig und Markkleeberg und weit über die Region hinaus.

Der agra-Park hat einen festen Platz im Heimatbewusstsein der Menschen der Region und ist ein touristischer Anziehungspunkt. Er ist ein unverzichtbares Bindeglied zwischen Leipzig und Markkleeberg und weit über die Region hinaus.Das agra-Gelände bildete stets eine Einheit. Dies muss so bleiben. Das Gesamtensemble darf nicht länger Spielball von Sonderinteressen beider Städte sein. Die kürzlich geschlossene Vereinbarung zwischen beiden Kommunen muss ein Entwicklungskonzept für das gesamte Areal folgen, das für Ende diesen Jahres angekündigt ist. Dieses Konzept sollte von den Räten beider Städte verabschiedet werden, unter Mitwirkung und Nutzung der Kompetenz der jetzigen Betreiber.Dabei ist uns bewusst, dass nichts wieder so wird, wie es einmal war. Auf Grund der angespannten Haushaltslage schließt auch die PDS eine teilweise kommerzielle Nutzung des Geländes nicht aus. Darüber hinaus gilt es für einzelne Bereiche Sponsoren zu gewinnen.Folgende Schritte sind unverzichtbar:1. Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für das agra-Gelände. Dabei geht es um die Beibehaltung und weitere Ausprägung der Unverwechselbarkeit dieses Gebietes. Gesamtverantwortung beider Kommunen heißt auch, dass von den jeweiligen Stadträten bereits gefasste Beschlüsse zu ihrem „Teilterritorium“ erneut auf den Prüfstand gehören. Das schließt den Rückbau von Gebäuden, die nicht mehr unter Denkmalschutz stehen oder nicht mehr genutzt werden, nicht aus. 2. Weiterführung der „agra“ sowie anderer Ausstellungen, insbesondere zu Bereichen der Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft und im Tierbereich, über das Jahr 2003 hinaus. Solche Ausstellungen brauchen ein naturnahes Ambiente und lassen sich nicht ohne weiteres auf dem neuen Messegelände in Leipzig durchführen. Sie bilden daher keine Konkurrenz zur Leipziger Messe, sondern ergänzen auch künftig das Veranstaltungsangebot in der Leipziger Region. 3. Erhaltung des Tiergeheges. Es ist nicht länger hinzunehmen, dass der Tierbestand immer weiter reduziert wird. 4. Erhaltung des gesamten agra-Parks als Parklandschaft. Wir sind nicht damit einverstanden, dass die Stadt Leipzig die notwendigen Pflegeleistungen immer weiter eingeschränkt hat. Wir werden eine zunehmende Umwandlung dieses Parks in ein normales Waldgebiet nicht hinnehmen. 5. Sinnvolle Nutzung der unter Denkmalschutz stehenden Parkgaststätte. Es geht um den Erhalt und die Rekonstruktion des Gebäudes. 6. Erhalt des Deutschen Landwirtschaftsmuseums. Wir drängen auf eine baldige Wiederöffnung und fordern von der Landesregierung dringendes Handeln. Wir wenden uns strikt gegen ministerielle Überlegungen, die Museumsbestände an einen anderen Standort zu verlagern, was das Ende für das Landwirtschaftsmuseum bedeuten und zerstörerisch auf die Gesamtidentität des agra-Geländes wirken würde. 7. Parallel zur Erstellung des Konzepts für den agra-Park müssen die beteiligten Partner ein Marketingkonzept entwickeln, das von seiner Einmaligkeit als Tor zum Südraum Leipzigs ausgeht und seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für die Bürger Leipzigs, Markkleebergs und der Region ausgeht.