Channa Gildoni, die erste Ehrenbürgerin für Leipzig – es ist höchste Zeit!

Beate Ehms und Mandy Gehrt

In der Ratsversammlung am 12. Oktober wurde durch den Rat beschlossen, die gebürtige Leipzigerin Channa Gildoni, die inzwischen in Israel lebt, zur Ehrenbürgerin von Leipzig zu ernennen. Nach 190 Jahren und bisher 88 Männern, die in der Stadt bereits zu Ehrenbürgern ernannt wurden, ist es nun das erste Mal in der Geschichte Leipzigs, dass einer Frau diese oberste Würde zuteilwird.

„Dieses Zeichen war längst überfällig“, betonen Beate Ehms, Sprecherin für Gleichstellung der Fraktion DIE LINKE. Im Leipziger Stadtrat, und Mandy Gehrt, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, die sich auch mit einem eigenen Antrag bereits in der Vergangenheit für die Erteilung der Ehrenbürger:innenschaft für Frauen, die in Leipzig wirkten, stark gemacht hat.

„Es war von jeher unverständlich, warum die Frauen, die sich in Leipzig vielfältig engagierten und engagieren, nicht die gleiche Anerkennung für ihr Wirken erhielten, wie die Männer, die in den vergangene Jahrzehnten zuhauf geehrt wurden. Endlich – und nicht zuletzt durch das Zutun unserer Fraktion – ist die Stadt im 21. Jahrhundert angekommen. Die Verleihung der Ehrenbürgerinnenschaft soll auch zukünftig junge Mädchen und Frauen zeigen, dass sie Großes bewirken können.“

Mit der Ehrung Channa Gildonis, die die Shoa überlebte und sich ihr Leben lang für die Versöhnung und das Erinnern an das Schicksal von Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg einsetzte, hat die Stadt den ersten Schritt getan. Jetzt heißt es vor allem: Nicht nachlassen! Es gibt noch viele weitere Frauen aus Leipzig, die es verdient hätten, ihren Namen auf der Liste der Ehrenbürger:innen zu lesen.