Frauen im Themenjahr 2023 angemessen würdigen!

Beate Ehms

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Beigeordnete, liebe Kolleg:innen und Gäste,

 

in der Vergangenheit haben wir oft angemahnt, dass Frauen und ihre Lebensleistungen in Politik und Gesellschaft insgesamt mehr gewürdigt werden müssen. Die Themenjahre der Stadt Leipzig bieten dazu eine ausgezeichnete Möglichkeit. Meine Kollegin Mandy Gehrt hat des öfteren schon darauf hingewiesen.

Diese Ausdauer zeigt Früchte und wir lesen mit Freude, dass Frauen in diesem Themenjahr mit dem schönen Titel „Leipzig – Die ganze Stadt als Bühne“ vorgesehen sind - nämlich beim Schwerpunkt „300 Jahre Amtsantritt Johann Sebastian Bach“. Bei JSB denken wir natürlich an die Notenbüchlein für Anna Magdelena Bach mit der allseits bekannten Arie „Willst Du Dein Herz mir schenken, so fang es heimlich an...“

Wichtig ist hierbei: Die Notenbüchlein wurden von Johann Sebastian und Anna Magdalena gemeinsam zusammengestellt. Sie hat auch die Stücke gespielt und die Lieder gesungen. Denn, Anna Magdalena Bach war Fürstliche Kammersängerin in Köthen.

Aber auch weitere Frauen haben zu Beginn der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine große Rolle im Kulturleben Leipzigs gespielt.

Rahel Kunigunde Bretschneider (Bildung, Literatur, Pädagogik)

Christiane Mariana von Ziegler (Musik, Salonkultur, Bildung)

Ernestine Christine Reiske (Bildung/Pädagogik, Literatur, Wirtschaft)

Friederike Elisabeth Oeser (Kunst, Literatur)

Diese Namen stammen aus der Liste der Frauenporträts, die das Gleichstellungsreferat zusammengestellt hat und inzwischen 200 verdienstvolle Frauen umfasst.

 

Wir möchten, dass diese Frauen nicht nur „mitgewürdigt/mitgedacht“ werden, sondern ihre eigenständige Bedeutung gesehen wird. Dazu unser Änderungsantrag: Wir möchten, dass mindestens 15.000 Euro für öffentlichkeitswirksame Formate (Ausstellungen, Veranstaltungen etc.) aus dem Topf der 100.000 Euro für Johann Sebastian Bach verwendet werden. Gestatten Sie zum Schluss ein Zitat der eben erwähnten Christiana Mariana von Ziegler:

„Wohnt Witz in einer Männerstimme, So hat auch dieser Satz sein Recht:

Es steckt dem weiblichen Geschlecht kein Spinngeweb' in dem Gehirne“

 

Vielen Dank!