Franziska Riekewald zum Quartier im ehemaligen Eutritzscher Freiladebahnhof: Das gemeinsame Ziel, ein Viertel zu entwickeln, in dem Leipzigerinnen und Leipziger gerne und gut leben können

Franziska Riekewald

VII-DS-07025

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

werte Stadträtinnen und Stadträte,

liebe Gäste,

 

ich weiß gar nicht, die wievielte Rede von mir zum Thema Eutritzscher Freiladebahnhof dies heute ist. Ich weiß nur, dass ich diese Reden sonst immer mit viel Wut im Bauch geschrieben und vorgetragen habe. Das ist heute nicht der Fall. Heute kann ich mal sagen: Ich freue mich, dass es endlich vorwärtsgeht und der Bebauungsplan so eine Reife erreicht hat, dass wir nicht mal einen Änderungsantrag schreiben mussten. Wenn hoffentlich auf dem Gelände bald Wohnungen entstehen, die dann auch noch bezahlbar sind, dann haben wir das erreicht, was wir als LINKE in den letzten Jahren immer wollten, auch wenn uns oft etwas Anderes unterstellt wurde. Besonders freuen wir uns, dass hier ein autoarmes Quartier entstehen soll, wo auch Nachhaltigkeit durch den Baustoff Holz und durch ein Schwammstadtprojekt im Mittelpunkt steht. Ich hoffe, dass man sich tatsächlich mit der LVB über eine noch bessere Anbindung durch FLEXA einigt.

Das gemeinsame Ziel, ein Viertel zu entwickeln, in dem Leipzigerinnen und Leipziger gerne und gut leben können, diesem gemeinsamen Ziel, so hoffe ich, kommen wir mit der Vorlage ein Stück näher. Ich will dem Investor nicht zu viele Vorschuss-Lorbeeren geben. Aber ich habe das erste Mal das Gefühl, dass hier jemand am Werk sein könnte, der wirklich bauen will. Ich bin gespannt, ob ich damit Recht behalte oder ob der Investor einfach dieses Mal noch cleverer ist.

Da ich allerding immer noch ich bin und man nie weiß, was die Zukunft bringt, haben wir als LINKE einen Änderungsantrag ins Verfahren gebracht, der auf das Erstandienungsrecht, um welches wir sehr gekämpft haben, nicht einfach so verzichten und uns auf die Baufelder 10 und 11 konzentrieren. Jetzt gibt es die mehrfache Aussage vom Investor, dass ein Verkauf gar nicht zu Debatte steht. Das ist ja auch gut so. Wir alle wissen aber nicht, was in 50 oder 100 Jahren ist. Wenn dann doch auf einmal ein Verkauf im Raum steht, warum soll der Investor dann nicht die Baufelder als erstes der Stadt anbieten? Wir bzw. unsere Nachfolgerinnen können dann ganz frei entscheiden, ob sie dieses Angebot annehmen oder auch nicht. Aber Stadtentwicklung ist eine langfristige Sache und wir sollten uns hier nicht die Karten aus der Hand nehmen lassen bzw. sie freiwillig aus der Hand geben.

Wir unterstützen daher auch den Änderungsantrag der Grünen.

Ich bin gespannt, ob die Kräne sich wirklich nächstes Jahr drehen und würde es mir sehr wünschen und ich verspreche, dass wir das Bauvorhaben auch weiterhin sehr kritisch begleiten werden.

 

Vielen Dank.