A 0150 23/24 Erinnerungsort Capa-Haus dauerhaft sichern und weiterentwickeln

Fraktion DIE LINKE, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, SPD-Fraktion, SR M. Weickert

Beschlussvorschlag:

Die gegenwärtig geschlossene Erinnerungsstätte im Capa-Haus wird durch Anmietung der entsprechenden Liegenschaft im Erdgeschoss ab 2023 dauerhaft gesichert.
Dafür wird erstmals in den Haushaltsplänen 2023 und 2024 ff. ein Betrag von jährlich 48.000 Euro eingestellt.

 

Begründung:

In Umsetzung des Stadtratsbeschlusses „Erinnerungsort Capa-Haus dauerhaft sichern und weiterentwickeln“ vom 15. September 2021 wurde der Oberbürgermeister beauftragt, prüfen zu lassen, inwieweit der überregional bedeutende Erinnerungsort Capa-Haus durch Anbindung an das Stadtgeschichtliche Museum (SGM) dauerhaft gesichert und weiterentwickelt werden kann. Wie in der Antwort auf die Stadtratsanfrage VII-F-07625 vom 2. September 2022 seitens der Verwaltung ausführlich dargelegt wurde, kann die durch das Kulturdezernat nachdrücklich unterstützte Anbindung an das SGM sowie die Hereinnahme eines renommierten Partners aus dem Bereich der Erinnerungspublizistik am besten geleistet werden. Zudem ist vorgesehen, den ehemaligen Cafèraum für Veranstaltungen zur dezentralen Erinnerungskultur im Leipziger Westen zu nutzen.

Die o. g. Summe erscheint angesichts der mit dem Vorhaben gegebenen langfristigen Perspektive sowie der absehbaren Synergien und Vorteile für die gesamtstädtische Erinnerungskultur und Geschichtsarbeit zur Befreiung Leipzigs von der NS-Diktatur 1945 sowie mit Blick auf die andernfalls drohende dauerhafte Schließung und gewerbliche Zweckentfremdung dieses bedeutsamen Erinnerungsortes als umsichtige und maßvolle Investition, die ein Stück Leipziger Weltgeschichte in seiner Zugänglichkeit und Strahlkraft für die Zukunft sichert und zugleich die bürgerschaftliche Initiative der Rettung und Sanierung des Gebäudes in eine bisher fehlende langfristig tragende Struktur überführt.

Inhaltlich soll sich die Erinnerungsstätte im Capa-Haus künftig auch verstärkt der Pflege des Lebenswerkes von Gerda Taro zuwenden. Die Lebensgefährtin von Robert Capa und Fotopionierin lebte mehrere Jahre in Leipzig; an sie erinnern bislang die Tarostraße, die nach ihr benannte Gerda-Taro-Schule und die Outdoor-Ausstellung in der Straße des 18. Oktober.