VII-A-10723 Sicherer Radverkehr auf der Karli

Fraktion Die Linke

Beschlussvorschlag:

Im Lichte des tragischen Radunfalls am Wilhelm-Leuschner-Platz sind folgende Aspekte durch die Straßenverkehrsbehörde zu überprüfen und einer Lösung zuzuführen, damit die gesamte Führung für den Radverkehr auf der Karl-Liebknecht-Straße über den Peterssteinweg bis in die Innenstadt sicherer für den Radverkehr wird:

1. Grundsätzlich ist durch kleinere baulichen Maßnahmen und Temporegulierung zu gewährleisten, dass der KFZ-Verkehr an allen Fahrradweichen (Radfahrstreifen in Mittellage) in seiner Geschwindigkeit zum Langsamfahren gezwungen wird.

2. Der Bereich zum Kreuzen der Fahrradweiche ist auf ein absolutes Mindestmaß zu reduzieren.

3. Neben der Fahrradweiche am Wilhelm-Leuschner-Platz muss auch die Fahrradweiche an der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße / Richard-Lehmann-Straße vor der HTWK rot eingefärbt werden. Ebenso sollte geprüft werden, ob durch physische Schutzelemente (z.B. Leitschwellen oder Minibaken) der Radverkehr in Mittellage besser geschützt werden kann.

4. Wie gerade neu an den Kreuzungen Karl-Liebknecht-Straße / Kurt-Eisner und Karl-Liebknecht-Straße / Richard-Lehmann umgesetzt, muss auch am Südplatz in stadteinwärtiger Richtung eine eigenständige Radverkehrsführung angeboten werden.

5. An der Haltestelle Connewitzer Kreuz in stadtauswärtiger Richtung ist eine separate Führungsform für den Radverkehr zu prüfen

6. Die neuen aufgeweiteten Radaufstellstreifen und indirekten Linksabbieger an den Kreuzungen Karl-Liebknecht-Straße / Kurt-Eisner und Karl-Liebknecht-Straße / Richard-Lehmann sind ebenfalls rot einzufärben und mit zusätzlichen Piktogrammen zu versehen.

7. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sollten auf der gesamten Karli auf Grundlage der letzten StVO-Novelle die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit geprüft werden (z.B. aufgrund von Unfallschwerpunkten, Spielplätzen, viel genutzten Schulwegen, 500 m Lückenschluss).

8. Die Querung des Radverkehrs auf Höhe der Härtelstraße und Straße des 17. Juni ist komplett zu überarbeiten. Hier braucht es auch einen Signalgeber für den Radverkehr zum Überqueren der Karl-Liebknecht-Straße, damit die beiden Fahrradstraßen sicher verknüpft werden.

9. Die beiden Ampelanlagen an der Dimitroffstraße in Höhe der Polizei und die Ampel am Ring sollten so geschalten werden, dass durch eine Vorsprungschaltung der Radverkehr nicht zeitgleich mit dem abbiegenden Kfz-Verkehr auf der Fahrradweiche in Konflikt gerät. Ebenso sollte den Autofahrenden nicht durch ein zeitgleiches Grünsignal am Ring suggeriert werden die Spur schnell wechseln zu müssen. Durch eine bedarfsgerechte und verkehrssichere Schaltung könnte hier viel getan werden, indem die unterschiedlichen Verkehrsmodi nicht zur gleichen Zeit am selben Ort fahren müssen.

Begründung:

Der Impuls für diesen Antrag beruht auf konkreten Vorschlägen, die die Eltern der im Juli dieses Jahres verunglückten Radfahrerin an uns herangetragen haben. Die Karl-Liebknecht-Straße ist eine zentrale Achse für viele Radfahrer*innen, auf der die Sicherheit und Gestaltung der Radwege noch viele Schwachstellen hat. Der tragische Unfall vom 04. Juli zeigt einmal mehr, dass das Risiko für den Radverkehr besonders hoch ist, wenn er nicht konsequent vom Autoverkehr getrennt ist. Dort wo Trennungen nicht einfach möglich sind, soll durch Überarbeitung der Ampelschaltungen, Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung und deutlichere Kennzeichnung der Radwege nachgebessert werden. Hier ist vor allem ein konsistentes Vorgehen auf einer so zentralen Achse notwendig, denn der Wechsel von verkehrssicheren Bereichen zu unsicheren, erhöht das Unfallrisiko.