VII-A-07659 Der Thomanerchor – keine Jungssache mehr!

Stadtrat Thomas Kumbernuß

Beschlussvorschlag:

  1. Die Stadt Leipzig fördert und unterstützt den Thomanerchor, ihren Eigenbetrieb, bei der geschlechterübergreifenden Suche nach neuen Mitgliedern des Chores. Dabei soll der Fokus verstärkt auf weiblich bzw. weiblich gelesene Personen gerichtet werden.
  2. Strukturelle Veränderungen (baulich, pädagogisch, konzeptionell...) werden von einer schnellstmöglich einzuberufenden ämterübergreifenden Task-Force koordiniert. Über die Arbeit der Task-Force wird der Betriebsausschuss Kulturstätten fortlaufend informiert.

 

Begründung:

Leipzig hat zwei letzte Bastionen, die scheinbar nur für Personen männlichen Geschlechts gedacht sind: Thomanerchor und Ehrenbürgerwürde! Dieser Antrag will die erste Bastion schleifen.

Leipzigs Selbstbildnis ist das einer modernen und (welt-)offenen Stadt, allerdings spiegelt sich das nicht in einem seiner absoluten Aushängeschilder – dem Thomanerchor – wieder. Hier scheint nach wie vor die Schranke einer exklusiven Gemeinschaft mehr als die Hälfte der leipziger Kinder und Jugendlichen auszugrenzen.

Zu behaupten, Mädchen sängen schlechter als jungen, ist Unfug. Sie singen anders, und mit ihren Stimmen würde das Stimmbild des Thomanerchores ein anderes sein. Anders ausgedrückt würde der Thomanerchor endlich im 21. Jahrhundert ankommen.