VII-A-07658 Endlich Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache durchsetzten! Oder ist der Oberbürgermeister nur für Männer da?

Stadtrat Thomas Kumbernuß

Beschlussvorschlag:

  1. Vorlagen und Verwaltungsstandpunkte der Ratsversammlung der Stadt Leipzig werden künftig im generischen Feminunum verfasst, ebenso die Antworten auf Einwohnerinnenanfragen und Anfragen an den Oberbürgerinnenmeister. Gleiches gilt für Satzungen der Stadt Leipzig.
  2. Ausschreibungen, Pressemitteilungen und andere Verlautbarungen der Stadt Leipzig werden künftig ebenfalls im generischen Femininum verfasst.
  3. Bei Stellenausschreibungen und Stellenbezeichnungen der Stadt Leipzig wird ebenso wie Berufs- und Amtsträgerinnenbezeichnungen künftig nur die weibliche Personenbezeichnung gewählt.
  4. Ältere Satzungen und Bezeichnungen werden entsprechend der Punkte 1 bis 3 geändert.

 

Begründung:

Mitnichten wird mit diesem Antrag Neuland betreten und mitnichten werden hier andere Geschlechter diskriminiert. Natürlich sind mit weiblichen Personenbezeichnungen auch nichtweibliche bzw. nichtweiblichgelesene Personen gemeint.

Die Grundordnung der Universität Leipzig enthält beispielsweise seit 2013 nur weibliche Personenbezeichnungen. Das generische Femininum hat sich also – zumindest in gebildeten Kreisen – bewährt. Dadurch entstand weder Schaden für die Universität noch ergab sich dadurch eine Verschlechterung der Bildungs- und Forschungsergebnisse.

Sowohl in Leipzig wie auch in Sachsen und in ganz Deutschland gibt es prozentual mehr Frauen als Männer, trotzdem wird in unserer Sprache suggeriert, als seien Frauen Sonderfälle, die auch als solche benannt werden müssten, häufig werden sie, die Frauen, sprachlich auch völlig unterschlagen.

Was in dieser Hinsicht übersehen bis bewusst unterschlagen wird, ist, dass gerade das generische Femininum von sich aus inklusiv ist, da es sowohl die männliche als auch die weibliche Form in sich trägt. Das Wort "Bürgerin" enthält nicht nur "Bürgerin" sondern auch "Bürger", ein Oberbürgerinnenmeister wäre durch diese Bezeichnung nicht nur für Frauen da, ein Oberbürgermeister wendet sich durch seine Bezeichnung jedoch exklusiv nur an Männer...